“Integration heißt, dass die Menschen auf gemeinsamer Grundlage zusammenkommen. Deshalb darf es zu keiner Ghettobildung in Osnabrück kommen”, erklärt der Oberbürgermeisterkandidat der Osnabrücker CDU Wolfgang Griesert. Anlass ist ein in mehrere städtische Ausschüsse gegebenes Papier, in dem Sozialdezernent Sliwka seine Vorstellungen zur zukünftigen Integrationspolitik dargelegt hat.
Es sei richtig und wichtig, so Griesert, das Thema Integration als zentrales Politikfeld zu erkennen und gemeinsame Wege zu finden. Jede politische und gesellschaftliche Ebene habe eine erhebliche Mitverantwortung, dass es nicht zum viel beschworenen Kampf der Kulturen, sondern zu einem guten Miteinander der Menschen komme. Das beginne gerade vor Ort, so dass gemeinsame Leitlinien für die zukünftige Integrationspolitik in Osnabrück sinnvoll sind. “Wirksame Integration kann aber nur funktionieren,” so Griesert weiter, “wenn Ausländer und Neueingebürgerte in Osnabrück Kontakt zu unserem öffentlichen und gesellschaftlichen Leben zu suchen bereit sind und wir auch bereit sind, diesen Kontakt zuzulassen und wahrzunehmen.” Es könne bei Leitlinien zur Integrationspolitik nicht um 68er-Multi-Kulti gehen, sondern um die Grundlagen gedeihlichen Zusammenlebens und echten Zusammenwirkens, von dem alle profitieren können.
“Da hat das Papier von Herrn Sliwka durchaus einige richtige Ansatzpunkte. An zwei Stellen muss es aber erheblich verändert werden: Zum einen muss die Bedeutung der deutschen Sprache für ein Zusammenkommen von Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund herausgestellt werden. Zum anderen geht das Papier, wenn es fordert, der Konzentration von Ausländern in bestimmten Stadtteilen nicht städtebaulich entgegenzuwirken, wirklich in genau die falsche Richtung”, betont Griesert.
Wer kein Nebeneinander, sondern ein Miteinander wolle, müsse entschieden Ghettobildungen entgegentreten. Diese Überzeugung habe er als Stadtplaner über Jahrzehnte erworben, in sehr unterschiedlichen Regionen in Deutschland. “In Ghettos gleich welcher Art kommt es zu Abschottung, aber nicht zum Austausch miteinander. Ghettos in Osnabrück können nicht nur zu einem Sicherheitsrisiko für alle Bürger unserer Stadt werden, sondern nehmen auch vielen begabten jungen Ausländern Zukunftschancen. Ghettos in Osnabrück wird es daher mit mir als Oberbürgermeister nicht geben. Hier fordere ich eine klare Veränderung der Richtung des vorliegenden Papiers.”
Der CDU Kreisvorstand unterstützt diese Positionen voll und ganz, erklärte der CDU-Vorsitzende Burkard Jasper, der ankündigte, den Bürgermeister von Berlin-Mitte Joachim Zeller nach Osnabrück einzuladen, damit er von seinen Erfahrungen öffentlich berichten kann.