Identität prägt, bildet und festigt den eigenen Standpunkt. Sie findet sich in besonderem Maße wieder im kulturellen und freizeitlichen Angebot einer Stadt. Kultur ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und gehört als Kernbereich der kommunalen Selbstverwaltung zu einer ganzheitlichen Politik für Osnabrück einfach dazu. Kultur muß in der Stadt im Gleichgewicht zwischen modernem Lebensgefühl und den da-mit verbundenen unterschiedlichen Lebensstilen und den städtischen Traditionen und Identitäten gehal-ten werden und trägt so wesentlich zum bürgerschaftlichen Miteinander und der Identifikation der Bür-ger mit ihrer Stadt bei. Eine erfolgreiche Kulturpolitik muß wie in den vergangenen fünf Jahren diese verschiedenen Zielsetzun-gen im Auge behalten und versuchen, möglichst vielfältig das kulturelle Leben in unserer Stadt zu beglei-ten und Impulse zu setzen, insbesondere auch für junge Menschen und Familien. Das Kulturgeschichtliche Museum, das Museum für Industriekultur und andere schaffen die Grundlage für das Geschichtsbewußt-sein unserer Bürger. Auch sie tragen im Wesentlichen zur Verinnerlichung und dem Verständnis der eige-nen Kultur bei. Thema: Überregionale Profilbildung Die Friedensstadt Osnabrück ist aufgrund ihrer überregionalen Entwicklung tief geprägt von großer Geschichte und kultureller Vielfalt. Die Entwicklung zur Domstadt durch Kaiser Karl den Großen sowie der Abschluß des Westfälischen Friedens sind untrennbar mit unserer Stadt, der Region und unseren Bürgern verbunden. Diese Identität müssen wir gerade auch mit Erlebnischarakter für die Allgemeinheit fördern und stärken, beispielsweise durch die verstärkte Nutzung der Ange-bote rund um die Varus-Schlacht auch in der Stadt Osnabrück oder durch Veranstaltungsreihen in der Öffentlichkeit zur Regionalgeschichte und zum Thema Westfälischer Friede.
Thema: Vielfältiges Kulturangebot
Schon längst ist Kultur kein weicher Standortfaktor mehr, sondern trägt maßgeblich zur Attraktivität unserer Stadt in der Außendarstellung bei. Die Osnabrücker Region gehört zu den bedeutenden kulturellen Gebieten in Deutschland und Europa. Dieses Erbe zu wahren sind wir uns und der 2000-jährigen historischen Entwicklung unserer Region und seiner Stadt schuldig. Im Hinblick darauf, strebt die CDU in Osnabrück weiterhin an, den freien Kulturträgern mit ihrem vielfältigen Angebot durch eine Verlängerung der bestehenden Zuschußverträge über mehrere Jah-re zu Festbeträgen eine verläßliche Grundlage für die zukünftige Arbeit bieten zu können. Meßlat-te für eine zukunftsorientierte Förderung muß dabei die kulturelle Vielfalt und Integrationskraft, die Attraktivität und überregionale Ausstrahlungswirkung, sowie die dauerhafte Fähigkeit einzelner Projekte, auf eigenen Füßen zu stehen, sein. Auch wollen wir alternative Finanzierungsmöglich-keiten z.B. im Wege eines Kultursponsorings weiterhin stärken. Dies erscheint uns gerade auch im Rahmen der Osnabrücker Kulturnacht möglich und sinnvoll. Die CDU setzt sich wegen seiner gro-ßen Beliebtheit und Attraktivität für eine Ausweitung und Fortsetzung der Kulturnacht aus. Wir haben die Stellung unseres Theaters überregional behaupten und ausbauen können. Wir wollen das Osnabrücker Stadttheater weiterhin mit einem guten, vielfältigen und überregional aner-kannten Programm in drei Sparten erhalten. Zur gegenseitigen Attraktivitätssteigerung der verschiedenen Einrichtungen sollte mit Hilfe priva-ter Investoren eine Art Kultur-Café z.B. mit Eintrittskartenverkauf oder Museumsladen im Bereich zwischen Akzisse-Haus und Museum erstellt werden. Des weiteren werden wir uns auch dafür einsetzen, die Beziehungen kultureller Art zwischen Stadt und Universität bzw. der Fachhochschule zukünftig auf eine kooperative, verläßliche und ehrliche Basis zu stellen.
Thema: Kulturelle Jugend- und Familienförderung
Insbesondere das bürgerschaftliche Engagement beim Kinder- und Jugendtheater ist vorbildlich und wird unsere Unterstützung finden. Ebenso werden wir die gute Vernetzung von Kulturverwal-tung und Schule weiter fortentwickeln. Kulturelle Jugendförderung ist ein zentrales Anliegen unserer Kulturpolitik für die nächsten Jahre und wichtig, um den jungen Generationen die Möglichkeit zu geben, Kultur auf ihre Weise zu entdecken. Die CDU Osnabrück-Stadt spricht sich in diesem Zusammenhang für die Einführung eines städtischen Kulturpreises für Jugendliche und junge Erwachsene in Form eines Wettbewer-bes aus. Die Lehrpläne für den Geschichts- und Kunstunterricht in den Schulen sollten nach unserer Vorstel-lung in die kulturelle Gesamtkonzeption der Stadt Osnabrück verstärkt eingebunden und strukturell von der 2006 neugegründeten Koordinationsstelle Schule und Kultur unterstützt werden. Um die Familienfreundlichkeit zu stärken und die Kosten für kinderreiche Familien zu senken, wol-len wir künftig einkommensunabhängige Vergünstigungsmodelle für die Wahrnehmung kultu-reller Angebote schaffen bzw. ausbauen. Familienförderung ist keine Frage von Arm oder Reich, sondern von grundsätzlicher Natur. Dafür muß sowohl bei privaten als auch bei städtischen Einrich-tungen, wie Museen, dem Theater, dem Zoo oder der Gastronomie mit besonderem Augenmerk dafür geworben werden, den Inhabern eines solchen Familienpasses attraktive Vergünstigungen zu gewähren. Besonders die Preisgestaltung städtischer Bäder wie beim Nettebad sollte in Zukunft für Familien transparenter und gerechter gestaltet werden.
Thema: Sport
Die Förderung des Sports und unserer Sportvereine ist eine wichtige sozial- und gesundheitspoli-tische Aufgabe. Sport stärkt aber auch das kulturelle Angebot einer Stadt und vermittelt ein Stück heimatliche Identität. Die meistens ehrenamtlichen Übungsleiter in den Vereinen leisten für die Kommune einen wertvollen Beitrag im Jugendbereich und geben wichtige Impulse bei der Integrationsarbeit. Daher setzen wir uns als Osnabrücker CDU auch in Zukunft für eine angemessene Unter-stützung der Sportvereine, wie der Umsetzung des Sportstättenentwicklungsplanes und der Bereitstellung von Investitionszuschüssen ein. Am Pottgraben wurde bereits eine neue innenstadtnahe Sporthalle errichtet, die auch von den Behindertenvereinen genutzt wird. Im Bau befinden sich Sporthallen in Sutthausen und Hellern. Ferner unterstützen wir den Bau einer weiteren Halle an der Illoshöhe. Auch der VfL Osnabrück darf mit unserer grundsätzlichen Unterstützung rechnen, wenn es um den Ausbau des Stadions an der Bremer Brücke zu einer modernen Fußball-Arena geht. Breitensportveranstaltungen wie etwa Inline-Nächte des Stadtsportbundes oder der OTB-Silvesterlauf steigern die Attraktivität unserer Stadt. Sie sollen weiter unterstützt und die Finan-zierung über Sponsoren gesichert werden. Auch werden wir weiterhin auf eine flächendeckende Versorgung des Stadtgebietes mit Bolz- und Spielplätzen wert legen. Osnabrück ist die Stadt mit den meisten Kinderspielplätzen pro Einwohner in Niedersachsen. Diesen Spitzenplatz wollen wir weiter ausbauen.
Thema: Ehrenamt
br> Unsere Gesellschaft braucht Menschen, die anderen helfen wollen, ohne in gleichem Atemzug nach einer Gegenleistung zu fragen. Ohne Ehrenamt ist keine Gesellschaft denkbar, ohne Ehrenamt kann es kein gutes Miteinander geben. Es darf aber nicht vergessen werden, daß dahinter immer einzelne Menschen stehen, die viel Zeit, Kraft und Mühe investieren und sehr viel für uns vor Ort leisten. Auch gibt es in Osnabrück etwa 50 Stiftungen, in denen viele Bürger ihr Geld zu mildtätigen Zwecken für andere Menschen einsetzen. Deshalb will die Osnabrücker CDU die Anerkennungskul-tur für das Ehrenamt weiter ausbauen und stärken. Gerade in Osnabrück haben wir bereits viel getan: Mit dem Tag des Ehrenamtes zeigt die Stadt ihren Dank für Bürger, die sich für andere einsetzen. Das Freiwilligenbüro der Stadt leistet Vereinen und anderen Institutionen fachliche Hilfestellung bei ihrer Arbeit und bei der Gewinnung ehrenamtlichen Nachwuchses. Zur Stärkung dieser Anerkennungskultur in Osnabrück werden wir versuchen, private und öffentliche Einrichtungen dafür zu gewinnen, besonders engagierten Bürgern unbürokratisch Vergünstigungen zu gewähren. Hier ist in Zusammenarbeit mit der Freiwilligenagentur, Vereinen und son-stigen Trägern des Ehrenamtes über die Einführung einer Ehrenamtskarte nahzudenken.