Kom­mu­nal­wahl­pro­gramm 2006–2011

  • VI. Es geht um die Iden­ti­tät unse­rer Stadt, ein reich­hal­ti­ges Kul­tur­le­ben, ein attrak­ti­ves Sport­an­ge­bot und um ehren­amt­li­ches En-gagement.

  • Iden­ti­tät prägt, bil­det und fes­tigt den eige­nen Stand­punkt. Sie fin­det sich in beson­de­rem Maße wie­der im kul­tu­rel­len und frei­zeit­li­chen Ange­bot einer Stadt. Kul­tur ist ein wich­ti­ger Bestand­teil unse­res Lebens und gehört als Kern­be­reich der kom­mu­na­len Selbst­ver­wal­tung zu einer ganz­heit­li­chen Poli­tik für Osna­brück ein­fach dazu. Kul­tur muß in der Stadt im Gleich­ge­wicht zwi­schen moder­nem Lebens­ge­fühl und den da-mit ver­bun­de­nen unter­schied­li­chen Lebens­sti­len und den städ­ti­schen Tra­di­tio­nen und Iden­ti­tä­ten gehal-ten wer­den und trägt so wesent­lich zum bür­ger­schaft­li­chen Mit­ein­an­der und der Iden­ti­fi­ka­ti­on der Bür-ger mit ihrer Stadt bei. Eine erfolg­rei­che Kul­tur­po­li­tik muß wie in den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren die­se ver­schie­de­nen Ziel­set­zun-gen im Auge behal­ten und ver­su­chen, mög­lichst viel­fäl­tig das kul­tu­rel­le Leben in unse­rer Stadt zu beglei-ten und Impul­se zu set­zen, ins­be­son­de­re auch für jun­ge Men­schen und Fami­li­en. Das Kul­tur­ge­schicht­li­che Muse­um, das Muse­um für Indus­trie­kul­tur und ande­re schaf­fen die Grund­la­ge für das Geschichts­be­wußt-sein unse­rer Bür­ger. Auch sie tra­gen im Wesent­li­chen zur Ver­in­ner­li­chung und dem Ver­ständ­nis der eige-nen Kul­tur bei. The­ma: Über­re­gio­na­le Pro­fil­bil­dung Die Frie­dens­stadt Osna­brück ist auf­grund ihrer über­re­gio­na­len Ent­wick­lung tief geprägt von gro­ßer Geschich­te und kul­tu­rel­ler Viel­falt. Die Ent­wick­lung zur Dom­stadt durch Kai­ser Karl den Gro­ßen sowie der Abschluß des West­fä­li­schen Frie­dens sind untrenn­bar mit unse­rer Stadt, der Regi­on und unse­ren Bür­gern ver­bun­den. Die­se Iden­ti­tät müs­sen wir gera­de auch mit Erleb­nis­cha­rak­ter für die All­ge­mein­heit för­dern und stär­ken, bei­spiels­wei­se durch die ver­stärk­te Nut­zung der Ange-bote rund um die Varus-Schlacht auch in der Stadt Osna­brück oder durch Ver­an­stal­tungs­rei­hen in der Öffent­lich­keit zur Regio­nal­ge­schich­te und zum The­ma West­fä­li­scher Friede.
    The­ma: Viel­fäl­ti­ges Kulturangebot
    Schon längst ist Kul­tur kein wei­cher Stand­ort­fak­tor mehr, son­dern trägt maß­geb­lich zur Attrak­ti­vi­tät unse­rer Stadt in der Außen­dar­stel­lung bei. Die Osna­brü­cker Regi­on gehört zu den bedeu­ten­den kul­tu­rel­len Gebie­ten in Deutsch­land und Euro­pa. Die­ses Erbe zu wah­ren sind wir uns und der 2000-jäh­ri­gen his­to­ri­schen Ent­wick­lung unse­rer Regi­on und sei­ner Stadt schul­dig. Im Hin­blick dar­auf, strebt die CDU in Osna­brück wei­ter­hin an, den frei­en Kul­tur­trä­gern mit ihrem viel­fäl­ti­gen Ange­bot durch eine Ver­län­ge­rung der bestehen­den Zuschuß­ver­trä­ge über meh­re­re Jah-re zu Fest­be­trä­gen eine ver­läß­li­che Grund­la­ge für die zukünf­ti­ge Arbeit bie­ten zu kön­nen. Meß­lat-te für eine zukunfts­ori­en­tier­te För­de­rung muß dabei die kul­tu­rel­le Viel­falt und Inte­gra­ti­ons­kraft, die Attrak­ti­vi­tät und über­re­gio­na­le Aus­strah­lungs­wir­kung, sowie die dau­er­haf­te Fähig­keit ein­zel­ner Pro­jek­te, auf eige­nen Füßen zu ste­hen, sein. Auch wol­len wir alter­na­ti­ve Finan­zie­rungs­mög­lich-kei­ten z.B. im Wege eines „Kul­tur­spon­so­rings“ wei­ter­hin stär­ken. Dies erscheint uns gera­de auch im Rah­men der Osna­brü­cker Kul­tur­nacht mög­lich und sinn­voll. Die CDU setzt sich wegen sei­ner gro-ßen Beliebt­heit und Attrak­ti­vi­tät für eine Aus­wei­tung und Fort­set­zung der Kul­tur­nacht aus. Wir haben die Stel­lung unse­res Thea­ters über­re­gio­nal behaup­ten und aus­bau­en kön­nen. Wir wol­len das Osna­brü­cker Stadt­thea­ter wei­ter­hin mit einem guten, viel­fäl­ti­gen und über­re­gio­nal aner-kann­ten Pro­gramm in drei Spar­ten erhal­ten. Zur gegen­sei­ti­gen Attrak­ti­vi­täts­stei­ge­rung der ver­schie­de­nen Ein­rich­tun­gen soll­te mit Hil­fe pri­va-ter Inves­to­ren eine Art Kul­tur-Café z.B. mit Ein­tritts­kar­ten­ver­kauf oder Muse­ums­la­den im Bereich zwi­schen Akzis­se-Haus und Muse­um erstellt wer­den. Des wei­te­ren wer­den wir uns auch dafür ein­set­zen, die Bezie­hun­gen kul­tu­rel­ler Art zwi­schen Stadt und Uni­ver­si­tät bzw. der Fach­hoch­schu­le zukünf­tig auf eine koope­ra­ti­ve, ver­läß­li­che und ehr­li­che Basis zu stellen.
    The­ma: Kul­tu­rel­le Jugend- und Familienförderung
    Ins­be­son­de­re das bür­ger­schaft­li­che Enga­ge­ment beim Kin­der- und Jugend­thea­ter ist vor­bild­lich und wird unse­re Unter­stüt­zung fin­den. Eben­so wer­den wir die gute Ver­net­zung von Kul­tur­ver­wal-tung und Schu­le wei­ter fort­ent­wi­ckeln. Kul­tu­rel­le Jugend­för­de­rung ist ein zen­tra­les Anlie­gen unse­rer Kul­tur­po­li­tik für die nächs­ten Jah­re und wich­tig, um den jun­gen Genera­tio­nen die Mög­lich­keit zu geben, Kul­tur auf ihre Wei­se zu ent­de­cken. Die CDU Osna­brück-Stadt spricht sich in die­sem Zusam­men­hang für die Ein­füh­rung eines städ­ti­schen Kul­tur­prei­ses für Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne in Form eines Wett­be­wer-bes aus. Die Lehr­plä­ne für den Geschichts- und Kunst­un­ter­richt in den Schu­len soll­ten nach unse­rer Vors­tel-lung in die kul­tu­rel­le Gesamt­kon­zep­ti­on der Stadt Osna­brück ver­stärkt ein­ge­bun­den und struk­tu­rell von der 2006 neu­ge­grün­de­ten Koor­di­na­ti­ons­stel­le Schu­le und Kul­tur unter­stützt wer­den. Um die Fami­li­en­freund­lich­keit zu stär­ken und die Kos­ten für kin­der­rei­che Fami­li­en zu sen­ken, wol-len wir künf­tig ein­kom­mens­un­ab­hän­gi­ge Ver­güns­ti­gungs­mo­del­le für die Wahr­neh­mung kul­tu-rel­ler Ange­bo­te schaf­fen bzw. aus­bau­en. Fami­li­en­för­de­rung ist kei­ne Fra­ge von Arm oder Reich, son­dern von grund­sätz­li­cher Natur. Dafür muß sowohl bei pri­va­ten als auch bei städ­ti­schen Ein­rich-tun­gen, wie Muse­en, dem Thea­ter, dem Zoo oder der Gas­tro­no­mie mit beson­de­rem Augen­merk dafür gewor­ben wer­den, den Inha­bern eines sol­chen Fami­li­en­pas­ses attrak­ti­ve Ver­güns­ti­gun­gen zu gewäh­ren. Beson­ders die Preis­ge­stal­tung städ­ti­scher Bäder wie beim Net­te­bad soll­te in Zukunft für Fami­li­en trans­pa­ren­ter und gerech­ter gestal­tet werden.
    The­ma: Sport
    Die För­de­rung des Sports und unse­rer Sport­ver­ei­ne ist eine wich­ti­ge sozi­al- und gesund­heits­po­li-tische Auf­ga­be. Sport stärkt aber auch das kul­tu­rel­le Ange­bot einer Stadt und ver­mit­telt ein Stück hei­mat­li­che Iden­ti­tät. Die meis­tens ehren­amt­li­chen Übungs­lei­ter in den Ver­ei­nen leis­ten für die Kom­mu­ne einen wert­vol­len Bei­trag im Jugend­be­reich und geben wich­ti­ge Impul­se bei der Inte­gra­ti­ons­ar­beit. Daher set­zen wir uns als Osna­brü­cker CDU auch in Zukunft für eine ange­mes­se­ne Unter-stüt­zung der Sport­ver­ei­ne, wie der Umset­zung des Sport­stät­ten­ent­wick­lungs­pla­nes und der Bereit­stel­lung von Inves­ti­ti­ons­zu­schüs­sen ein. Am Pott­gra­ben wur­de bereits eine neue innen­stadt­na­he Sport­hal­le errich­tet, die auch von den Behin­der­ten­ver­ei­nen genutzt wird. Im Bau befin­den sich Sport­hal­len in Sutt­hau­sen und Hel­lern. Fer­ner unter­stüt­zen wir den Bau einer wei­te­ren Hal­le an der Illos­hö­he. Auch der VfL Osna­brück darf mit unse­rer grund­sätz­li­chen Unter­stüt­zung rech­nen, wenn es um den Aus­bau des Sta­di­ons an der Bre­mer Brü­cke zu einer moder­nen Fuß­ball-Are­na geht. Brei­ten­sport­ver­an­stal­tun­gen – wie etwa Inli­ne-Näch­te des Stadt­sport­bun­des oder der OTB-Sil­ves­ter­lauf – stei­gern die Attrak­ti­vi­tät unse­rer Stadt. Sie sol­len wei­ter unter­stützt und die Fin­an-zie­rung über Spon­so­ren gesi­chert wer­den. Auch wer­den wir wei­ter­hin auf eine flä­chen­de­cken­de Ver­sor­gung des Stadt­ge­bie­tes mit Bolz- und Spiel­plät­zen wert legen. Osna­brück ist die Stadt mit den meis­ten Kin­der­spiel­plät­zen pro Ein­woh­ner in Nie­der­sach­sen. Die­sen Spit­zen­platz wol­len wir wei­ter ausbauen.
    The­ma: Ehrenamt
    br> Unse­re Gesell­schaft braucht Men­schen, die ande­ren hel­fen wol­len, ohne in glei­chem Atem­zug nach einer Gegen­leis­tung zu fra­gen. Ohne Ehren­amt ist kei­ne Gesell­schaft denk­bar, ohne Ehren­amt kann es kein gutes Mit­ein­an­der geben. Es darf aber nicht ver­ges­sen wer­den, daß dahin­ter immer ein­zel­ne Men­schen ste­hen, die viel Zeit, Kraft und Mühe inves­tie­ren und sehr viel für uns vor Ort leis­ten. Auch gibt es in Osna­brück etwa 50 Stif­tun­gen, in denen vie­le Bür­ger ihr Geld zu mild­tä­ti­gen Zwe­cken für ande­re Men­schen ein­set­zen. Des­halb will die Osna­brü­cker CDU die Aner­ken­nungs­kul-tur für das Ehren­amt wei­ter aus­bau­en und stär­ken. Gera­de in Osna­brück haben wir bereits viel getan: Mit dem Tag des Ehren­am­tes zeigt die Stadt ihren Dank für Bür­ger, die sich für ande­re ein­set­zen. Das Frei­wil­li­gen­bü­ro der Stadt leis­tet Ver­ei­nen und ande­ren Insti­tu­tio­nen fach­li­che Hil­fe­stel­lung bei ihrer Arbeit und bei der Gewin­nung ehren­amt­li­chen Nach­wuch­ses. Zur Stär­kung die­ser Aner­ken­nungs­kul­tur in Osna­brück wer­den wir ver­su­chen, pri­va­te und öffent­li­che Ein­rich­tun­gen dafür zu gewin­nen, beson­ders enga­gier­ten Bür­gern unbü­ro­kra­tisch Ver­güns­ti­gun­gen zu gewäh­ren. Hier ist in Zusam­men­ar­beit mit der Frei­wil­li­genagen­tur, Ver­ei­nen und son-sti­gen Trä­gern des Ehren­am­tes über die Ein­füh­rung einer Ehren­amts­kar­te nahzudenken.