Euro­pa im Wan­del — Reform, Erwei­te­rung, Parlamentswahl

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„Die UNO muß eine sicht­ba­re und star­ke Rol­le im Irak ein­neh­men.” Dies for­der­te der Vor­sit­zen­de der EVP- ED- Frak­ti­on im Euro­päi­schen Par­la-ment, Hans-Gert Pöt­te­ring, auf dem Kreis­par­tei­tag der Osna­brü­cker CDU. Dabei sei gleich­zei­tig die gegen­wär­ti­ge Rol­le der Ver­ei­nig­ten Staa­ten als Ord­nungs­macht im Irak von beson­de­rer Bedeu­tung, denn nur so kön­ne, natür­lich in Zusam­men­ar­beit mit der UNO, die ver­hee­ren­de Ver­sor­gungs­la­ge im gesam­ten ira­ki­schen Gebiet beho­ben wer­den.
Auch ver­lang­te der Vor­sit­zen­de von der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on, die kon­se­quen­te Durch­set­zung des durch euro­päi­sches Recht gestütz­ten Eu-ro- Sta­bi­li­täts­pak­tes zu ver­tei­di­gen. Es dür­fe nicht der Ein­druck ent­ste­hen, daß eini­ge Län­der durch poli­ti­schen Druck die gemein­sam beschlos­se­nen Kri­te­ri­en die­ses Ver­tra­ges auf­wei­chen könn­ten. „Dies ist ein grund­le­gend fal­sches Signal für alle, ins­be­son­de­re für die neu­en EU- Staa­ten,” sag­te Pöt­te­ring mit Blick auf die Bundesregierung.

Wei­ter­hin lob­te der Vor­sit­zen­de der stärks­ten Frak­ti­on im euro­päi­schen Par­la­ment den vom Kon­vent erar­bei­te­ten euro­päi­schen Ver­fas­sungs­ent­wurf, als ein Signal zu mehr Hand­lungs­fä­hig­keit, mehr Demo­kra­tie und mehr Trans­pa­renz auf euro­päi­scher Ebe­ne. Eben­falls leg­te Pöt­te­ring dar, daß es eine kla­re Defi­ni­ti­on der euro­päi­schen Auf­ga­ben gebe, die kom­mu­na­le Selbst­ver­wal­tung Erwäh­nung fin­de und ein Kla­ge­recht für alle par­la­men­ta­ri­schen Orga­ne ermög­licht wer­de. Wich­tig sei auch, daß in Zukunft 90 Pro­zent der Gesetz­ge­bung nur gemein­sam mit dem Minis­ter­rat ent­schie­den wer­den kön­ne.
Für die Osna­brü­cker Regi­on führ­te der Osna­brü­cker CDU- Kreis­vor­sit­zen­de Burk­hard Jasper aus, daß es beson­ders wich­tig sei, die Ent­schei­dungs­kom­pe­tenz der Kom­mu­nen nicht zu beein­träch­ti­gen. Dies zei­ge sich auch bei dem öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr. Jetzt orga­ni­sie­ren Stadt- und Land­kreis unter Ein­be­zie­hung hie­si­ger pri­va­ter und eige­ner Unter­neh­men den öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr mit der Mög­lich­keit auf Lini­en­füh­rung, Fahr­prei­se und Bus­qua­li­tät Ein­fluß neh­men zu kön­nen. Die Kom­mu­ne muß die Mög­lich­keit haben, die Leis­tung selbst mit eige­nen Unter­neh­men zu erbrin­gen oder aus­zu­schrei­ben. Wür­de sie durch die EU gezwun­gen wer­den, aus­zu­schrei­ben, sei zu befürch­ten, daß sich Kon­zer­ne über anfäng­li­che Dum­ping­prei­se Mono­pol­stel­lun­gen sicher­ten. Spä­ter könn­ten dann die Gemein­den, Krei­se und Städ­te kaum noch Ein­fluß neh­men, was aber nicht wün­schens­wert sei. „Wir wol­len kei­ne schwe­di­schen Ver­hält­nis­se, wo es im gesam­ten Land nur noch ein Bus­un­ter­neh­men für den öPNV gibt,” mach­te Jasper deut­lich. Aus die­sem Grun­de hat der Kreis­par­tei­tag der CDU beschlos­sen, den Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den im Euro­päi­schen Par­la­ment Hans- Gert Pöt­te­ring zu bit­ten, sich für die freie Ent­schei­dung der Kom­mu­nen im Sin­ne der bür­ger­na­hen Ver­sor­gung im öffent­li­chen Per­so-nen­nah­ver­kehr ein­zu­set­zen. Pöt­te­ring sag­te zu, die­ses wich­ti­ge The­ma mit sei­nen Kol­le­gen im Euro­päi­schen Par­la­ment zu besprechen.