CDU will unahän­gi­ge Stu­die über Neumarkt-Busse

header2

“Die CDU-Frak­ti­on drängt dar­auf, den Bus­ver­kehr auf dem Neu­markt von unab­hän­gi­gen Exper­ten unter­su­chen zu las­sen. Einen ent­spre­chen­den Vor­stoß kün­dig­te Frak­ti­ons­chef Fritz Brick­wed­de an.
Brick­wed­de reagiert damit auf die Äuße­run­gen von Stadt­wer­ke-Chef Chris­toph Hüls in einem NOZ-Inter­view. Der Vor­stands­spre­cher hat­te der Poli­tik Vor­rang gege­ben: Wenn der Rat ent­schei­de, dass der Bus­ver­kehr auf dem Neu­markt redu­ziert oder der Neu­markt bus­frei sein sol­le, dann wür­den die Stadt­wer­ke ent­spre­chen­de Kon­zep­te erstellen.
Fritz Brick­wed­de gibt dem Stadt­wer­ke-Chef recht. Er erin­ner­te an den Rats­an­trag von CDU, BOB, FDP und UWG/Piraten vom Novem­ber ver­gan­ge­nen Jah­res. Dar­in wird die Ver­wal­tung auf­ge­for­dert, Kon­zep­te für eine Redu­zie­rung des Bus­ver­kehrs auf dem Neu­markt zu erar­bei­ten – ohne die Qua­li­tät des Nah­ver­kehrs damit zu schmä­lern oder die Kos­ten zu erhö­hen, wie Brick­wed­de beton­te. Inten­ti­on des Antra­ges sei es gewe­sen, exter­nen Sach­ver­stand her­ein­zu­ho­len. „Wir wol­len, dass sich ein unab­hän­gi­ges ver­kehrs­wis­sen­schaft­li­ches Insti­tut den Bus­ver­kehr und den Neu­markt anguckt und wir in einem kon­struk­ti­ven Dia­log die bes­te Lösung fin­den“, so Brick­wed­de. Die Stadt­wer­ke hat­ten in der Ver­gan­gen­heit immer wie­der betont, wie wich­tig der zen­tra­le Umstei­ge­punkt Neu­markt für das regio­na­le Netz ist.
SPD und Grü­ne hat­ten im Novem­ber eben­falls einen Antrag zum Bus­ver­kehr auf dem Neu­markt vor­ge­legt. Bei­de Anträ­ge lie­gen jetzt zur wei­te­ren Bear­bei­tung beim Aus­schuss für Stadt­ent­wick­lung und Umwelt. Die CDU will nach der Som­mer­pau­se wei­ter Druck machen und sich von der Ver­wal­tung erklä­ren las­sen, was in der Sache bis­her unter­nom­men wurde.

Wohl­fühl­at­mo­sphä­re

Brick­wed­de sag­te, wenn die Regen­bo­gen­mehr­heit einen auto­frei­en Neu­markt wün­sche, dann sei es nur kon­se­quent, auch über den Bus­ver­kehr nach­zu­den­ken: „Wenn wir auf dem Neu­markt eine urba­ne Wohl­fühl­at­mo­sphä­re schaf­fen wol­len, pas­sen die 2000 Bus­be­we­gun­gen täg­lich da nicht rein.“
In dem Zusam­men­hang begrüß­te Brick­wed­de aus­drück­lich die Initia­ti­ve von Rein­hart Rich­ter. Der Kom­mu­nal­be­ra­ter hat­te zu einem bür­ger­schaft­li­chen Pla­nungs­pro­zess auf­ge­ru­fen, um einen Alter­na­tiv­plan zu ent­wi­ckeln, falls das Ein­kaufs­zen­trum nicht rea­li­siert wird. „Wenn das Cen­ter nicht kommt, brau­chen wir einen Mix ver­schie­de­ner Nut­zun­gen wie Woh­nen, Pra­xen, Hoch­schu­le, Han­del und so wei­ter“, sag­te Brick­wed­de. Die Stadt müs­se vor­be­rei­tet sein, wenn das Ein­kaufs­zen­trum nicht kom­me. Er könn­te sich auch vor­stel­len, dass die Stadt in Koope­ra­ti­on mit dem Cen­ter­in­ves­tor Uni­bail Rodam­co oder ande­ren Inves­to­ren Tei­le des Are­als kau­fe, um dort Woh­nungs­bau zu ermög­li­chen. Brick­wed­de: „Das ist nicht gegen Uni­bail Rodam­co gerich­tet.“ Aber der Druck auf den Inves­tor müs­se erhöht werden.

Gegen City-Maut

Zum The­ma City-Maut stell­te Brick­wed­de fest: „Die CDU ist nicht für eine City-Maut.“ Was zur­zeit in Müns­ter geprüft wer­de, könn­te in Tei­len aber auch für Osna­brück inter­es­sant sein. Daher hal­te er es für sinn­voll, sich die Ergeb­nis­se in Müns­ter anzu­schau­en und dar­aus zu ler­nen. Die Rats­mehr­heit von CDU und Grü­nen in Müns­ter hat­te ein Ver­kehrs­kon­zept vor­ge­legt. Kern­aus­sa­ge: weg vom Auto, Vor­rang für Bus­se und Rad. Dar­in wird auch die Ein­füh­rung einer City-Maut in Betracht gezogen.
Brick­wed­de will Berufs­pend­ler nicht durch Ver­bo­te, son­dern durch Anrei­ze zum Umstei­gen bewe­gen. Er könn­te sich gebüh­ren­freie Park­plät­ze am Stadt­rand vor­stel­len, die eng an das Nah­ver­kehrs­sys­tem ange­bun­den oder mit einem Leih­fahr­rad­sys­tem kom­bi­niert sind. „Bus und Leih­fahr­rad müs­sen bil­li­ger sein als das Par­ken in der City“, so Brick­wed­de. Er beob­ach­te mit gro­ßem Inter­es­se das Bemü­hen der Müns­te­ra­ner, ein Fahr­rad­ver­leih­sys­tem flä­chen­de­ckend einzuführen.”
 
(Ein Arti­kel der Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung vom 28. Juli 2017 – Sei­te 19)