Brüs­sel aus ers­ter Hand — Fahrt mit der CDU in die “Haupt­stadt Europas”

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Über den Dächern von Brüs­sel beim Prä­si­den­ten des Euro­päi­schen Par­la­men­tes Prof. Dr. Hans-Gert Pöt­te­ring anläß­lich des Besu­ches der 50 Bür­ge­rin­nen und Bür­ger aus Osnabrück.
Span­nen­de Tage in Euro­pas „Haupt­stadt“ Brüs­sel erleb­ten 50 Osna­brü­ck­e­rin­nen und Osna­brü­cker, die mit der CDU auf Ein­la­dung des Prä­si­den­ten des Euro­päi­schen Par­la­men­tes Prof. Dr. Hans-Gert Pöt­te­ring nach Brüs­sel gereist waren.
„Nun sehen wir Euro­pa in einem ganz ande­ren Licht, nach­dem wir aus ers­ter Hand infor­miert wor­den sind“, war die über­ein­stim­men­de Mei­nung der Teil­neh­mer, die Gele­gen­heit zu inter­nen und sehr auf­schluss­rei­chen Gesprä­chen hat­ten. Pöt­te­ring hat­te in sei­ner Dis­kus­si­ons­run­de mit den Teil­neh­mern die frie­dens­stif­ten­de Funk­ti­on Euro­pas in den Vor­der­grund gestellt und die Fra­ge auf­ge­wor­fen, wie Deutsch­land ohne die Euro­päi­sche Eini­gung dage­stan­den hät­te. Dar­an däch­ten nur die wenigs­ten. Unmit­tel­bar zuvor hat­te Pöt­te­ring in die­sem Raum die von der links gerich­te­ten kolum­bia­ni­schen FARC-Gue­ril­la über 6 Jah­re ver­schlepp­te und im Febru­ar frei­ge­las­se­ne Poli­ti­ke­rin Ingrid Betancourt empfangen.
Die luxem­bur­gi­sche EU-Kom­mis­sa­rin Vivia­ne Reding erläu­ter­te, dass sie Vor­schlä­ge für Richt­li­ni­en unter­brei­ten kön­ne, denen aber das Par­la­ment und der Rat zustim­men müss­ten. Doch wie bei jedem Gesetz­ge­bungs­ver­fah­ren unter­lä­gen Ent­wür­fe auch noch Ände­run­gen bis sie dann beschlos­sen wer­den. Dann oblie­ge es den Staa­ten die­ses in natio­na­les Recht umzu­set­zen. Als Bei­spiel erfolg­rei­cher Poli­tik nann­te sie die Richt­li­ni­en zur Sen­kung der Han­dy­ge­büh­ren in das Aus­land, das jedem Rei­sen­den zu Gute käme. Dies sei aber nur gemein­sam mit dem Par­la­ment gegen den erbit­ter­ten Wider­stand der Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men mög­lich gewesen.
Im kul­tu­rel­len Bereich habe die EU den deut­schen Film „Das Leben der ande­ren“, der die Machen­schaf­ten des DDR-Unrechts­re­giems zum The­ma hat, geför­dert, der in Osna­brück eine Pre­mie­ren­vor­stel­lung mit dem Regis­seur Flo­ri­an Henckel von Don­ners­marck hat­te und spä­ter dann einen Oscar in Hol­ly­wood erhielt.
Wäh­rend des Par­la­ments­be­su­ches konn­ten die Teil­neh­mer der Infor­ma­ti­ons­fahrt die Rede des Kom­mis­si­ons­prä­si­den­ten Bar­ro­so und die Stel­lung­nah­me der Par­la­men­ta­ri­er zur aktu­el­len Finanz­kri­se live erleben.
Der Besuch der Stän­di­gen Ver­tre­tung der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­lands und der Nie­der­säch­si­schen Lan­des­ver­tre­tung gewähr­te tie­fen Ein­blick in die täg­li­che Arbeit. Bei­de Ver­tre­tun­gen ver­su­chen, die Par­la­ments- und Kom­mis­si­ons­ar­beit im Inter­es­se von Bund und Land zu beein­flus­sen und Infor­ma­tio­nen in die Hei­mat wei­ter­zu­ge­ben. Aber auch der Erwei­te­rungs­pro­zess wird von der Stän­di­gen Ver­tre­tung aus für Deutsch­land mitgestaltet.
Einen ande­ren Stand­punkt brach­te der Lei­ter des ZDF-Stu­di­os in Brüs­sel Udo van Kam­pen ein. Der in Osna­brück gebo­re­ne Fern­seh­jour­na­list beglei­tet die Brüs­se­ler Sze­ne seit vie­len Jah­ren und beton­te, dass vie­le Ent­schei­dun­gen im ein­zel­nen sehr bür­ger­nah sei­en, die­se aber viel­fach nicht so star­kes Inter­es­se in den Hei­mat­län­dern fän­den, weil das unrich­ti­ge Vor­ur­teil von „Mol­loch Brüs­sel“ nur schwer aus den Köp­fen zu ver­ban­nen sei. Dies hän­ge auch damit zusam­men, dass die Bedeu­tung der Euro­päi­schen Gesetz­ge­bung unter­schätzt wer­de. Ledig­lich ZDF und ARD unter­hiel­ten eige­ne Stu­di­os, die Pri­va­ten- und auch Nach­rich­ten­sen­der sei­en per­so­nell nicht stän­dig vertreten.
Alle Gesprächs­part­ner waren sich aller­dings in einem Punkt einig in der Bewer­tung des amtie­ren­den Prä­si­den­ten des Euro­päi­schen Par­la­men­tes. Prof. Dr. Hans-Gert Pöt­te­ring habe dem Par­la­ment ein so star­kes Gewicht durch sei­nen Ein­satz und durch sein Auf­tre­ten in wich­ti­gen Fra­gen gege­ben, wie kein Prä­si­dent zuvor.